Ehrenabend des TV Selb-Plößberg am 18.10.2014

 

Bei vollem Haus konnte TV-Vorstand Wolfgang Wagner den Ehrenabend mit einem Sektempfang eröffnen.

Begrüßen konnte Wagner die Ehrengäste Dr. Klaus v. Stetten - 3.Bürgermeister d. Stadt Selb, Stadtrat und Vorstand des Stadtverbandes der Selber Sportvereine Stefan Merz sowie Stadtrat Walter Wejmelka.

Vom Fußballverband war Bezirksehrenamtsreferent Siegfried Tabbert anwesend.

Zudem durfte der TV-Vorstand alle drei Ehrenvorstände des TV Selb-Plößberg, Karl Prell, Arno Veit und Gerhard Thoma begrüßen.

Auch viele Ehrenmitglieder waren in seine Begrüßung eingeschlossen und nicht zuletzt die zu Ehrenden sowie die anwesenden Gäste.

In die Begrüßung eingeschlossen war Günter Schmidt, der ‚Lustige Günter’, der den Abend auf angenehme Art musikalisch begleitete.

Nach der Begrüßung folgte zum Gedenken der Verstorbenen des Vereins eine Gedenkminute.

Seine Ansprache begann der TV-Vorsitzende mit einem Dank an die Anwesenden, die der Einladung des Vereins so zahlreich gefolgt sind.

Dank auch an die Vorstandsmitglieder, die diesen Ehrenabend geplant und vorbereitet haben.

Vor allem die Bearbeitung des Maßnahmenkataloges zum Erreichen der 2. Goldenen Raute bedarf einigen Zeitaufwand und viel Arbeit.

Dann gab Wagner einen kurzen Einblick in die Geschichte des heutigen TV Selb-Plößberg.

 

Im Jahre 1893 trafen sich 22 willige Turnbrüder in der Gaststätte Voit zur Gründung eines Turnvereins, den 'Deutschen Turnverein Bahnhof Selb'.

Die Übungsstunden fanden auf der sogenannten Voitswiese statt.

1927 wurde unser Turnerheim durch den damaligen ATV (Arbeiterturnverein) errichtet und 1933 konnte der Sportplatz mit Geräte- und Unterkunftshaus eingeweiht werden.

Seit 1936 wird endlich auch Fußball im Bahnhof Selb gespielt.

Mich freut es besonders, dass ein Gründungsmitglied unter uns weilt. Reinhold Künzel (Applaus).

Nach dem 2. Weltkrieg fusionierten der ATV, der DTV und der Gesangverein Bahnhof Selb zum TV Bahnhof Selb.

1952 wurde unser Vereinsheim mit viel Eigenleistung an- und umgebaut sowie renoviert. Bis heute hat sich bis auf einige Schönheitsreparaturen nicht viel geändert.

Seit 1953 besteht unser Vereinsname TV Selb-Plößberg, da auch unser Ort von Bahnhof Selb in Selb-Plößberg umbenannt wurde.

Leider wurde 1956 die Turnabteilung aufgelöst und somit erinnert nur noch unser Vereinsname an die Gründungsabteilung.

Seit diesem Zeitpunkt steht der Fußball im Mittelpunkt unseres Vereins.

Zwar wurden immer wieder neue Sparten ins Leben gerufen wie Judo, Frauengymnastik, Laufgruppe, Nordic Walking und Tischtennis.

Bis auf Tischtennis waren alle Sparten nur eine Momentaufnahme, die nach einer mehr oder minder kurzen Zeit aus dem Vereinsleben wieder verschwanden.

1980 wurde der Nebenplatz errichtet und 1985 das Rasenspielfeld grundsaniert. Zur 100-Jahr-Feier 1993 konnte der renovierte Nebenplatz eingeweiht werden. An diesen finanziellen Kraftakten haben wir beim TV heute noch zu knabbern.

 

Sportlich ging es nach der Wende von der ehemaligen Fahrstuhlmannschaft (C-Klasse – B-Klasse) stetig bergauf. Mit Spielern aus der ehemaligen DDR, die bei uns eine neue Heimat fanden, und Spielern aus der Tschechischen Republik schaffte es der TV sogar bis in die BOL.

Heute spielen wir in der Kreisliga, was für einen kleinen Dorfverein, wie den TV Selb-Plößberg, auch schon ein großer Erfolg ist.

Auch im Nachwuchsbereich durchlebte der TV eine Berg- und Talfahrt.

Immer wieder tauchten Teams im Spielbetrieb auf und verschwanden wieder.

Erst seit den Siebziger Jahren unter Robert Berg (Schüler) und Horst Sticht ging es mit dem TV Nachwuchs wieder bergauf.

Durch den Geburtenrückgang, die Schließung der Schule und vieler anderer Faktoren wird es jedoch immer schwieriger, Kinder und Jugendliche für den Fußballsport zu begeistern. Uns ist es aber immer gelungen, zumindest eine Nachwuchsmannschaft zum Spielbetrieb anzumelden.

Ein großes Plus für den Selber Nachwuchsfußball war die Gründung einer JFG im Jahre 2006. Alle Selber Stammvereine und vor allem alle Spieler sollten aus dieser Verbindung Nutzen ziehen. Der Erfolg stellte sich ein, doch das Gemeinschaftsdenken drang leider nicht bis zu allen Funktionären vor.

Seit dem Ausscheiden des FC Selb haben sich beide Seiten sportlich sehr geschwächt, eigentlich schade.

Das Bestreben, in naher Zukunft auch im Herrenspielbetrieb gemeinsam in Selb zu agieren, ist momentan ins Stocken geraten, da einige Vereinsfunktionäre die eigenen Vereinsinteressen leider über die Idee stellen.

Einen kleinen Anfang haben wir mit dem TuS Erkersreuth gestartet. Unsere Spieler aus dem zweiten Glied spielen gemeinsam als SG in der A-Klasse und dies mit großem Erfolg (Platz 1, nur zwei Remis) und vor allen Dingen mit Spaß.

 

Weniger erfreulich für unser Vereinsleben sind folgende Punkte.

Der Mitgliederstand unseres Vereins ist von 400!! auf ca. 280 geschrumpft.

Die sinkenden Mitgliederzahlen sind nicht nur ein Problem des TV, allen Sportvereinen geht es so, aber das ist nur ein schwacher Trost.

Das ist eine Tendenz, die keinem Vereinsfunktionär gefallen kann. Den sogenannten Vereinsmeier wird es in naher Zukunft nicht mehr geben.

Die Vereinszugehörigkeit beschränkt sich in der heutigen Generation auf die aktive Betätigung im Verein. Dem Verein fehlen nicht nur Mitgliedsbeiträge, sondern die Gewährung von Zuschüssen ist größtenteils abhängig von der Mitgliederzahl. Aber was erzähle ich das Ihnen.

Sie sind als langjährige Mitglieder ein Beispiel von Kontinuität im Verein und werden daher heute auch dafür belohnt.

Zum Schluss meiner Ausführungen komme ich wieder zu etwas Erfreulicherem.

Erfreulich, dass langjährige Funktionärstätigkeit nicht nur im Verein gewürdigt wird, sondern auch von der Stadt und im Kreis.

Unter uns befinden sich nicht weniger als drei Träger des Sportehrenbriefes der Stadt Selb, die höchste Auszeichnung, die die Stadt an einen Sportvereinsfunktionär verleiht: Gerhard Thoma, Günter Dötsch und Werner Künzel.

Auch stellt der TV seit Einführung des Ehrenamtspreises des BFV zwei Kreissieger.

Riyad El Dana (Zweiter Sieger in Bayern) und meine Wenigkeit.

Dass diese Auszeichnungen Ansporn für weitere Taten sind, zeigt eindeutig:

Wir sind immer noch dabei und bleiben am Ball.

 

Ich hoffe, dass der kurze Einblick in unser Vereinsleben für Sie ein wenig informativ gewesen ist.

 

Zum Abschluss meiner Mitteilungen möchte ich Sie nun bitten sich von den Plätzen zu erheben, um unserer verstorbenen Mitglieder zu gedenken.

 

Nach der Ansprache folgten die Grußworte der Ehrengäste, in deren Laudatio das Engagement des Vereins, deren Mitglieder und Funktionäre in den höchsten Tönen gelobt und bewundert wurden.

Nach einer weiteren musikalischen Einlage kam es zum Hauptpunkt des Abends, den Ehrungen.

 

Insgesamt standen bei 41 Mitgliedern – 67 Ehrungen (Verein / BLSV / BFV) an, natürlich konnten nicht alle zu Ehrenden aufgrund des hohen Alters, Krankheit bzw. anderen Terminen persönlich anwesend sein, dennoch konnten über die Hälfte ihre Ehrenzeichen aus der Hand von VEAB Gerald Urban und BEAR Siegfried Tabbert in Empfang nehmen.

Der Höhepunkt waren die Sonderehrungen für die langjährigen Mitglieder:    

 

50 Jahre:      Ehrenmitglied Horst Heinrich, Gerald Urban, Werner Künzel

(Manfred Krotsch, Rudolf Fraas, Helmut Wagner entschuldigt).

 

60 Jahre:      Ehrenvorstand Karl Prell  

(Richard Heinrich – entschuldigt)

 

75 Jahre:      Ehrenmitglieder Künzel Reinhold

(Gustav Fuchs – entschuldigt)

 

Bevor es zum gemütlichen Ausklang kam, durfte der TV-Vorstand aus der Hand des Bezirksehrenamtsreferenten Siegfried Tabbert zum zweiten Mal die ‚Goldene Raute’, ein Gütesiegel für gute Vereinsarbeit, in Empfang nehmen.

In seiner Laudatio gab Tabbert auch einen Einblick, welch enorme Anforderungen zum Erhalt der Auszeichnung notwendig sind.

In seinem Schlusswort dankte Wolfgang Wagner allen Ehrengästen, Mitgliedern und Anwesenden für ihren Besuch und damit neigte sich ein harmonisch gemütlicher Ehrenabend dem Ende zu.

Die Ehrungen wurden gesamtheitlich von Vorstand Wolfgang Wagner, VEAB Gerald Urban und BEAR Siegfried Tabbert vorgenommen.

 

WK