2016 DFB Ehrung für Andrea Wagner in Arzberg


Andrea Wagner (TV Selb-Plößberg - tätig seit 2002) erhielt die DFB-Sonderehrung

- in Fachkreisen auch "Lebens-Oscar" des Fußballs genannt -

in Form einer DFB-Uhr mit Urkunde und eines Präsents


Die geehrten Vereinsmitarbeiter zusammen mit den BFV-Funktionären und dem Ehrengast

Stehend von links:

Bezirks-Ehrenamtsreferent Siegfried Tabbert, Kreisvorsitzender Klaus Helgert, Herbert Schaumberger, Ludwig Steinhäußer, Landrat Dr. Karl Döhler, Torsten Werner, Matthias Müller, Josef Bauer (SV Steinmühle), Peter Schönberg, Josef Bauer (SF Kondrau), Hubert Gretsch, Marco Schwägerl, Bezirksvorsitzender Karlheinz Bram und U 30-Bezirksausschuss-Mitglied Patrick Garbe;

Sitzend von links:

Klaus Rüger, Andrea Wagner, Sonja Habel, Sabine Siegert, Josef Trißl, Gerhard Pöhlmann und Kreis-Ehrenamtsbeauftragter Martin Braun.


Helden des Vereinslebens

 

Beim DFB-Ehrenamtstag in Arzberg wird eines klar:

Jeder Klub braucht fleißige Helfer. Verantwortliche hoffen auf die nächste Generation und finden deutliche Worte.

 

Immer wieder ist zu hören oder zu lesen, das Ehrenamt sei ein Auslaufmodell. Dass dies in vielen Fußballvereinen im Fichtelgebirge und im Stiftland keineswegs so ist, wurde beim DFB-Ehrenamtstag des Kreises Hof/Wunsiedel/Tirschenreuth im Saal der Bergbräu in Arzberg mehr als deutlich. Hier wurden 14 Vereinsfunktionäre aus dem südlichen Bereich des Kreises für ihr Jahrzehnte langes ehrenamtliches Engagement gewürdigt und beim Verlesen ihrer „Lebensläufe“ durch den Kreis-Ehrenamtsbeauftragten Martin Braun stellte sich eindrucksvoll heraus, welch außergewöhnliche Leistungen diese Personen vollbracht haben. In den Grußworten der Funktionäre des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) und der Ehrengäste stand dem Anlass entsprechend die Bedeutung des Ehrenamtes im Mittelpunkt. „Mit dem Ehrenamt steht und fällt das Vereinsleben", traf der Kreisvorsitzende Klaus Helgert gleich den Nagel auf den Kopf. ln eine etwas andere Richtung ging der Bezirks-Ehrenamtsreferent Siegfried Tabbert. „Leistung alleine genügt nicht - man muss auch jemanden finden, der sie anerkennt", forderte er dazu auf, ehrenamtliches Engagement nicht als selbstverständlich hinzunehmen. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, seien junge Ehrenamtliche gefragt. Der Arzberger Bürgermeister Stefan Göcking ging auf Defizite bei der Förderung ein, „Das Ehrenamt muss noch stärker forciert und unterstützt werden, da ist die Politik gefragt", richtete er mahnende Worte in Richtung München und Berlin. Wichtig ist für ihn die Integration von Flüchtlingen, wo er die Vereine seiner Heimatstadt auf einem guten Weg sieht. Dr. Karl Döhler, der Landrat des Landkreises Wunsiedel, zeigte sich überzeugt davon, dass sich Jugendliche motivieren lassen, ehrenamtlich tätig zu werden. Den zu ehrenden Vereinsfunktionären sprach er seine höchste Anerkennung aus: „Danke, dass Sie Tag und Nacht bei Wind und Wetter unterwegs waren, um sich für das Wohl der Gemeinschaft einzusetzen." Döhler machte auch deutlich, dass Vereine wie der FC Bayern München ohne die ehrenamtliche Arbeit an der Basis nicht leben könnten.

 

Bevor es zu den Ehrungen ging, machte Siegfried Tabbert die Verdienste der 14 Geehrten anhand von einigen beeindruckenden Zahlen deutlich. Insgesamt 449 Jahre sind diese bis jetzt ehrenamtlich aktiv, das entspricht einem Durchschnitt von 32 Jahren pro Person. Geht man nur von einer jährlichen Arbeitszeit von 240 Stunden und einem durchschnittlichen Stundenlohn von sechs Euro aus, hat jeder Einzelne seinem Verein etwa 46 000 Euro erspart. „Ich glaube, diese Zahlen unterstreichen, wie wichtig Ihre ehrenamtliche Tätigkeit in Ihren Vereinen war und auch hoffentlich noch sein wird", würdigte Tabbert den großen Wert der geleisteten Arbeit. Martin Braun stellte diesen Wert anhand der ausgeführten Tätigkeiten dar und beschrieb ausführlich, was jeder von wann bis wann in seinem Verein getan hat. Von der Reinigung der Kabinen, der Pflege der Sportanlage oder der Bewirtung des Vereinsheims bis hin zu Aufgaben im Vorstand war die gesamte Palette an Ehrenämtern im Verein vertreten. Ebenso breit gestreut ist die Altersstruktur, die von 39 bis zu 69 Jahren reicht. Der „Dino“ unter den Ehrenamtlichen ist Josef Trißl vom FC Tirschenreuth, der schon fast ein halbes Jahrhundert lang in Amt und Würden steht, 23 Jahre davon als Vorsitzender. Alle Würdenträger erhielten von Dr. Karl Döhler, Siegfried Tabbert und Klaus Helgert die DFB-Sonderehrung- in Fachkreisen auch „Lebens-Oscar” des Fußballs genannt - in Form einer DFB-Uhr mit Urkunde und eines Präsents. Seine Ehrung nicht entgegennehmen konnte der verhinderte Alois Weis vom FSV Tirschenreuth. Ein neuer Bestandteil des DFB-Ehrenamtstages war die Auszeichnung des Kreissiegers bei den Fußball-Helden 2016, was einem Ehrenamtspreis für Vereinsmitarbeiter unter 30 Jahren entspricht. Hier machte der 29-jährige Marco Schwägerl vom FC Tirschenreuth das Rennen. Er ist dort seit 2013 Jugendleiter und steht für elf Mannschaften in der Verantwortung. In dieser Zeit hat Schwägerl sehr viel vorangebracht. So zum Beispiel die Gewinnung neuer Trainer, Betreuer und Sponsoren oder die Organisation von Ausflügen und Turnieren. Die Ehrung nahm Patrick Garbe, U30-Mitglied im Bezirksausschuss, vor. „In der heutigen Zeit ist es nicht selbstverständlich, dass sich junge Leute ehrenamtlich engagieren", freute er sich über Schwägerls herausragende Leistungen. Die Erfahrung der Älteren und neue Ideen von den Jüngeren sieht Garbe als guten Mix für eine erfolgreiche Vereinsarbeit. Wie schon im vergangenen Jahr hatte Siegfried Tabbert zum Abschluss noch eine Überraschung parat: Für seinen vorbildlichen Einsatz für das Ehrenamt -insbesondere die finanzielle Förderung der Ehrenarntstreffs - und den Fußballsport im Landkreis Wunsiedel wurde Dr. Karl Döhler vom Bezirksvorsitzenden Karlheinz Bram mit der DFB-Uhr ausgezeichnet.

 

Von Stefan Specht